Umwelt, Freiraum, Klima: Unterschied zwischen den Versionen
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''Umwelt, Freiraum, Klima'' ist ein Themenfeld des intergrierten Stadtentwicklungskonzepts (iSTEK). | |||
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Die natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Luft und die Biodiversität stellen die Grundlage menschlichen Lebens und Wirtschaftens dar. Zentrale Aufgabe einer nachhaltigen Stadtentwicklung ist der Schutz dieser natürlichen Ressourcen und damit einhergehend die Sicherung der Lebensqualität für die Bewohner*innen der Städte. | Die natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Luft und die Biodiversität stellen die Grundlage menschlichen Lebens und Wirtschaftens dar. Zentrale Aufgabe einer nachhaltigen Stadtentwicklung ist der Schutz dieser natürlichen Ressourcen und damit einhergehend die Sicherung der Lebensqualität für die Bewohner*innen der Städte. |
Version vom 12. Dezember 2023, 13:19 Uhr
Umwelt, Freiraum, Klima ist ein Themenfeld des intergrierten Stadtentwicklungskonzepts (iSTEK).
Hintergrund und Ausgangslage
Die natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Luft und die Biodiversität stellen die Grundlage menschlichen Lebens und Wirtschaftens dar. Zentrale Aufgabe einer nachhaltigen Stadtentwicklung ist der Schutz dieser natürlichen Ressourcen und damit einhergehend die Sicherung der Lebensqualität für die Bewohner*innen der Städte.
Im Zuge des fortschreitenden Klimawandels stehen Kommunen vor der Aufgabe, zum Klimaschutz beizutragen und sich den klimatischen Bedingungen anzupassen. Als vorbeugende Maßnahme gilt es, den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase möglichst zu reduzieren. Mit der Einstellung von Klimaschutzmanager*innen sowie der Entwicklung eines Klimaschutzkonzepts nimmt sich die Stadt Oberhausen dieser Aufgabe an. Die verfolgten Maßnahmen beziehen sich dabei vorrangig auf die Themen erneuerbare Energien, energetische Sanierung sowie Mobilität.
Ein weiteres Augenmerk liegt auf dem Umgang mit den klimatischen Gegebenheiten und Ereignissen, die sich im Zuge des Klimawandels zum Teil verstärkt haben. Vor allem dicht besiedelte und stark versiegelte Stadtgebiete, wie sie auch in Oberhausen zum Teil vorhanden sind, können ihr eigenes urbanes Mikroklima – auch Stadtklima genannt – ausbilden. Dieses ist durch höhere Temperaturen und geringere Luftbewegungen im Vergleich zum Umland gekennzeichnet und stellt eine gesundheitliche Belastung für die Bewohner*innen dar. Auch Starkregenereignisse können in urbanen Räumen aufgrund von zu hoher Versiegelung und der Überlastung der Kanalisation zu Überschwemmungen führen.
Die blau-grüne Infrastruktur, also Gewässer und Grünflächen, stellen einen wichtigen Baustein im Rahmen der Klimaanpassung von Städten dar. Aufgrund Verdunstungsleistung und Schattenwurf wirken sich städtische Grünflächen kühlend auf den umliegenden Stadtraum aus. Gleichzeitig reduzieren sie das Überschwemmungsrisiko (z.B. in Folge von Starkregen), da das Wasser dort zurückgehalten, versickert und gespeichert werden kann. Aber auch abseits ihres Beitrags zur Klimaanpassung erfüllen Grün- und Freiflächen verschiedene ökologische, soziale sowie ökonomische Funktionen und sind daher von besonderer Bedeutung für die Entwicklung lebenswerter und prosperierender Städte. So sind sie Lebensraum für Tiere und Pflanzen, verbessern die Lufthygiene und stellen Orte der Naherholung sowie der Kommunikation dar, was sich in der allgemeinen Wohn- und Lebensqualität der Städte widerspiegelt. Aufgrund der industriell geprägten Historie ist der Anteil der Grün- und Freiflächen an der Gesamtfläche Oberhausens vergleichsweise gering. Der mit dem Rückzug der Montanindustrie eingeleitete Strukturwandel ermöglicht es jedoch, Grün- und Freiflächen zurück zu gewinnen. Die größten zusammenhängenden Freiflächen befinden sich im nördlichen Stadtgebiet in den Stadtteilen Holten, Schmachtendorf, Walsumermark und Königshardt. Hier sind überwiegend Wald und landwirtschaftliche Flächen vorhanden, die großflächig als Regionale Grünzüge und zum Teil als Landschafts- oder Naturschutzgebiete ausgewiesen sind. Die südlich angrenzenden Stadtteile werden durch die Grünflächen entlang der radial verlaufenden Bachtäler (Alsbach, Elpenbach etc.) gegliedert. In den Innenbereichen sind Grün- und Freiflächen z.B. in Form von Parks, Friedhofsflächen oder Privatgärten vorhanden.
Leitziele
Reduzierung der CO2-Emissionen
Die Stadt Oberhausen leistet ihren Beitrag zum Schutz des Klimas und dem Entgegenwirken der globalen Erderwärmung. Dazu sollen die im Stadtgebiet entstehenden CO2-Emissionen weiter reduziert werden. Im Fokus stehen dabei die sowohl die Energieproduktion als auch die Energieeffizienz. So soll zum einen die Nutzung erneuerbarer Energien gefördert werden. Zum anderen gilt es, Effizienzpotenziale unter anderem in den Bereiche Industrie, Wohngebäude oder Verkehr auszuschöpfen.
Erhalt und Entwicklung der blau-grünen Infrastruktur
Die blaue (Gewässer) und grüne (bepflanzte Flächen) Infrastruktur erfüllt verschiedene ökologische, soziale sowie ökonomische Funktionen im Stadtgebiet. So stellen sie den Lebensraum für Tiere und Pflanzen dar, sind eine wichtige Säule des Klimaschutzes- und der Klimaanpassung, bieten Raum für Erholung und erhöhen den Wert umliegender Grundstücke. Sowohl großflächige als auch kleinräumige Strukturen sind daher zu erhalten und neu zu entwickeln. Neben der quantitativen Sicherung gilt es zudem, die Qualität der Gewässer und Naturräume. Die Multifunktionalität der blau-grünen Infrastruktur ist bei ihrer Entwicklung zu berücksichtigen und zu fördern.
Reduzierung des Flächenverbrauchs
Der schonende Umgang mit der Ressource Boden stellt einen zentralen Baustein nachhaltiger Stadtentwicklung dar. Innentwicklung und Brachflächenrevitalisierung sollen Vorrang gegenüber der Siedlungsentwicklung im Außenbereich erhalten. Neben einer Reduzierung des Flächenverbrauchs wird gleichzeitig dem Funktionsverlust von Siedlungskernen aufgrund von Zersiedelung entgegengewirkt.
Reduzierung der Umweltbelastungen
Um ihren Bewohner*innen gesunde Wohn- und Lebensverhältnisse zu bieten, versucht die Stadt Oberhausen negative Umwelteinflüsse auf den Menschen, wie beispielsweise durch Lärm, Luftschadstoffe oder Wärmeinseln, weiter zu reduzieren. Vor allem in den vorrangig durch Wohnnutzung geprägten Stadtgebieten gilt es, gesundheitsverträgliches Wohnen zu ermöglichen. Dabei sollte dem Prinzip der Umweltgerechtigkeit Rechnung getragen werden und eine sozialräumlich ausgewogene Konzentration von Umweltbelastungen angestrebt werden.
Verbesserung der Klimaanpassung
Oberhausen verfolgt das Ziel, die Stadt klimaangepasst zu entwickeln und die Resilienz gegenüber den Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels (erhöhte Temperaturen, Trockenheit, Starkregen, Stürme) zu erhöhen, um auch langfristig gesunde, sichere und lebenswerte Stadtgebiete zu erhalten. Das entsprechend aufgestellte Klimaanpassungskonzept wird querschnittsbezogen im Verwaltungshandeln berücksichtigt und die formulierten Maßnahmen umgesetzt.
Relevante Konzepte
- Klimaanpassungskonzept (2023)
- Luftreinhalteplan (2020)
- InnovationCity Roll Out Alstaden-West (2020)
- InnovationCity Roll Out Osterfeld-Mitte / Vondern (2018)
- Grünstrukturen-Entwicklungskonzept Oberhausen City (2018)
- Landschaftsplan (2018)
- Masterplan Saubere Luft (2018)
- Freiraumentwicklungskonzept Osterfeld (2017)
- Lärmaktionsplan (2017)
- Energie- und Klimaschutzkonzept (2012)
- Wärmenutzungskonzept (2012)