Quartiersentwicklungsprozess Marienviertel

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Auf Grundlage von Sozialindizes beschreibt der Sozialbericht die Sozialquartiere „Marienviertel-West“ und „Marienviertel-Ost“ als Fokusquartiere, da hier ein besonderes Risiko für Armut sowie soziale Ausgrenzung festgestellt wird (siehe Abbildung 1). Um einer weiteren negativen Entwicklung und einer möglichen Verstetigung der sozioökonomischen Situation durch positive städtische Interventionen entgegenzuwirken, wurde der Fachbereich 4-5-20 mit der Bearbeitung des Quartiersentwicklungsprozesses Marienviertel beauftragt. Neben sozialen Maßnahmen, die auf die dargelegte Auffälligkeit der Sozialindizes einzahlen, sollten auch städtebauliche und weitergehende stadtentwicklerische Handlungserfordernisse ermittelt und adressiert werden. Dabei sollten bestehende Maßnahmen der Stadt Oberhausen gesammelt und weitere Maßnahmenideen formuliert werden. Diese Maßnahmen sollten dabei kurzfristig umsetzbar und über den städtischen Haushalt finanzierbar sein. Aus diesem Grund konzentrierte sich die Betrachtung auf Maßnahmen, die vorrangig ohne personellen oder finanziellen Mehraufwand erfolgen können. Folgende Ziele wurden verfolgt:

  • Allgemeine Verbesserung der Lebensbedingungen im Quartier
  • Aufwertung des Ortsbildes
  • Funktionale und gestalterische Aufwertung des öffentlichen Raumes
  • Vernetzung von Akteuren / Aufbau von Netzwerken und Kooperationen

Die Bearbeitung erfolgte zunächst im Rahmen verwaltungsinterner Workshops, in denen Potenziale und Herausforderungen ermittelt und anschließend entsprechend abgeleitete Handlungsziele formuliert wurden. Anschließend konnte die verwaltungsseitige Perspektive durch verschiedene Beteiligungsformate um Einschätzungen aus der Bewohnerschaft ergänzt werden.

Im Februar 2023 fand mit dem Bürgerforum Marienviertel das zentrale Beteiligungsformat des Quartiersentwicklungsprozesses in den Räumlichkeiten des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums statt. Dazu wurden 1100 per Los ausgewählte Bewohnerinnen und Bewohner des Marienviertels postalisch eingeladen, wovon etwa 60 Personen der Einladung folgten. Durch die Zufallsauswahl sollte ein möglichst großer Querschnitt der Bevölkerung und insbesondere jene Bevölkerungsgruppen angesprochen werden, die in öffentlichen Beteiligungsformaten oftmals unterrepräsentiert sind . Auf der Veranstaltung hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, ihr Wissen, ihre Ideen und Wünsche zur Weiterentwicklung des Quartiers zu vermitteln. Als Ergebnis der Veranstaltung entstand eine von der wissenschaftlichen Begleitung der Universität Duisburg-Essen erstellte Ideen- und Maßnahmensammlung für verschiedene Herausforderungen des Quartiers.

Ergänzend zum Bürgerforum wurden im weiteren Prozessverlauf aufsuchende Gespräche mit Jugendlichen, Eltern junger Kinder sowie Passantinnen und Passanten geführt.

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