Mobilität
Mobilität ist ein Themenfeld des intergrierten Stadtentwicklungsprozesses.
Hintergrund und Ausgangslage
Als fester Lebensmittelpunkt stellt der eigene Wohnraum ein zentrales Anliegen der Daseinsvorsorge dar. Das Thema Wohnen ist dabei mit vielen subjektiven Faktoren verbunden, die eine Wohnung zusammen mit dem Wohnumfeld zu dem Ort machen, an dem man sich wohl und zuhause fühlt.
Grundsätzlich unterliegt der Wohnungsmarkt den Prinzipien von Angebot und Nachfrage. Mit Blick auf die zurückliegenden Jahre kann der Oberhausener Wohnungsmarkt als weitgehend entspannt beschrieben werden. Die demographische Entwicklung zeigt für den Zeitraum von 1960 bis heute den Trend abnehmender Bevölkerungszahlen auf. Die zeitweisen Zugewinne in den Jahren 2015 bis 2017 durch den Zuzug von Schutzsuchenden sind nach einem Rückgang in den Jahren 2020 und 2021 wieder auf 212.818 Einwohner*innen im Jahr 2023 gestiegen.
Die Wohnraumnachfrage wird letztlich durch die Haushaltsanzahl bestimmt, wobei sich hier ein zunehmender Trend zeigt. Während im Jahr 2013 noch 101.799 Haushalte in Oberhausen lebten, sind es im Jahr 2022 bereits 105.518. Grund dafür ist ein fortschreitender Haushaltsverkleinerungsprozess, der sich durch eine Zunahme kleinerer sowie eine Abnahme größerer Haushalte kennzeichnet.
Auf kleinräumiger Ebene zeigt sich ein differenziertes Bild mit sowohl schrumpfenden, stabilen als auch wachsenden Sozialquartieren. Da alle Sozialquartiere negative natürliche Bevölkerungsentwicklungen („Sterbeüberschuss“) aufweisen, sind Bevölkerungszuwächse auf positive Wanderungssaldi zurückzuführen. In schrumpfenden Quartieren zeigen sich die Folgen des fortschreitenden Alterungsprozesses eine wachsende qualitative Nachfrage nach altersgerechtem und barrierefreiem Wohnraum.
Parallel zu der geschilderten Entwicklung der Nachfrage ist auch die Zahl der Wohnungen in Oberhausen stetig angestiegen, weshalb sich die Preise auf dem Wohnungsmarkt vergleichsweise stabil halten. Der Wohnungsbestand ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich auf 107.853 Wohneinheiten im Jahr 2021 gestiegen. Die Baustruktur stellt sich auf Ebene der Sozialquartiere als sehr gemischt dar. Die nördlicheren Sozialquartiere zeichnen sich dabei grundsätzlich durch eine jüngere Bausubstanz und einem höheren Anteil an Ein- und Zweifamilienhäusern aus, während insbesondere der Stadtbezirk Alt-Oberhausen einen hohen Anteil an Mehrfamilienhäusern sowie Altbauten aufweist. Insgesamt zeigen sich jedoch im gesamten Stadtgebiet Wohnungen der Baujahre 1949 bis 1990 dominant, wobei zum Teil klar erkennbare qualitative Mängel im Bestand vorliegen.
Insgesamt ist festzustellen, dass eine zunehmende Differenzierung des Wohnungsmarktes entsprechend der unterschiedlichen Anforderungen der Nutzer*innengruppen stattfindet. Neben dem Bedarf nach altersgerechtem und barrierefreiem Wohnraum haben auch Familien, Singles, Studierende, Alleinerziehende, Einkommensschwache etc. unterschiedliche Ansprüche an den Wohnraum. Neben dem quantitativen Bedarf an Wohnraum ist daher in Oberhausen insbesondere die qualitative Nachfrage in den Blick zu nehmen.
Stand: April 2022
Leitziele
Mobilität stellt die Grundlage für eine Teilnahme und somit auch die Teilhabe am städtischen Leben dar. Entsprechend gilt es für alle Nutzergruppen die gesamtgesellschaftliche Teilhabe am stadtweiten Mobilitätsangebot zu sichern und einen Zugang zu ausreichenden Mobilitätsangeboten zu bieten. Neben der Berücksichtigung gendergerechter Planung umfasst dies auch die Betrachtung der Belange von Kindern und Jugendlichen, bewegungseingeschränkten Menschen sowie Menschen höheren Alters.
Oberhausen appelliert an eine notwendige Veränderung der Mobilitätskultur bzw. des Verkehrsmittelwahlverhaltens zugunsten des Umweltverbundes, so dass negative Auswirkungen des Kfz-Verkehrs minimiert werden. Dazu gilt es die Siedlungs- und Verkehrsentwicklungsplanung im Sinne einer Stadt der kurzen Wege auszurichten und das kleinteilige Angebot in den Quartieren zu stärken. Durch den Abbau von Barrieren sollen direkte Wegeverbindungen entstehen und die Radnutzung sowie das Zufußgehen fördern. Darüber hinaus soll die Nutzbarkeit des ÖPNVS weiter erhöht werden.
Trotz Förderung des Umweltverbundes soll ebenso die Effizienz des gesamten Verkehrssystems weiterhin gewährleistet werden. Das gilt insbesondere für den Kfz-Verkehr.
Oberhausen kennzeichnet sich durch eine große Technologieoffenheit in Bezug auf sämtliche Mobilitätsaspekte.
Räumliche Schwerpunkte und städtische Vorhaben
Städtische Vorhaben (gem. Vorhabenliste)
- Masterplan Neue Mitte
- Machbarkeitsstudie für einen Radschnellweg Bottrop - Oberhausen-Osterfeld - Neue Mitte Oberhausen - Alt-Oberhausen - Mülheim-Styrum
- Fahrradabstellanlagen mit integriertem Lastenradverleih für die Anwohner/-innen des Bismarckviertels (DeinRadschuppen)
Konzepte mit Bezug zum Themenfeld
- Integriertes Handlungskonzept (IHK) Brückenschlag
- Integriertes Handlungskonzept (IHK) Osterfeld
- Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept "Perspektive Holten"
- Lärmaktionsplan
- Masterplan "Saubere Luft für Oberhausen"
- Masterplan Neue Mitte
- Mobilitätsstrategie
- Nahmobilitätskonzept Alt-Oberhausen
- Nahmobilitätskonzept Osterfeld
- Nahmobilitätskonzept Sterkrade
- Nahverkehrsplan
- Nutzungs- und Gestaltungskonzept Marktstraße
- Radverkehrskonzept
- Smart City Strategie
- Strategiepapiere für die Sozialräume