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Version vom 29. Februar 2024, 12:19 Uhr
Arbeit, Wirtschaft und Tourismus ist ein Themenfeld des intergrierten Stadtentwicklungsprozesses (iSTEP).
Hintergrund und Ausgangslage
Leitziele
Neben den quantitativen Wohnraumbedarfen gilt es, in Oberhausen insbesondere die qualitative Nachfrage zu bedienen. Die Ansprüche an den Wohnraum haben sich in den vergangenen Jahrzehnten wesentlich verändert. Sämtliche Zielgruppen mit ihren unterschiedlichen Lebensphasen und Bedarfen sollen in Oberhausen entsprechende Wohnraumangebote finden. Vor allem die Schaffung barrierefreien Wohnraums ist dabei zu fördern. Darüber hinaus wird eine Nachfragedeckung im gehobenen Segment angestrebt. Durch die Schaffung von „repräsentativen Qualitätswohnen“ soll Oberhausen auch über die Stadtgrenzen hinaus neue Einwohner*innen anziehen.
Bei der Schaffung von neuem Wohnraum werden die Ziele des Klima- und Ressourcenschutzes berücksichtigt, denn wie gebaut wird, hat einen entscheidenden Einfluss auf den Klimawandel. Neben der Energieeffizienz von Gebäuden soll insbesondere die Versorgung mit Energien aus erneuerbaren Quellen gefördert werden.
Die eigenen vier Wände sind für viele Menschen ein Teil des Lebensentwurfs – nicht nur die Chance auf Entfaltung für junge Familien, sondern für viele auch ein wichtiger Bestandteil der Altersvorsorge. Dafür muss das Bewusstsein gestärkt und die Rahmenbedingungen geschaffen werden – bspw. durch die planerische Bereitstellung von Flächen. Die Bildung von Eigentum soll grundsätzlich einen Beitrag zur qualitätsvollen Innenentwicklung leisten – gute Infrastruktur, Standorte mit grünem Umfeld, Einfamilienhaus bzw. einfamilienhausähnlicher Geschosswohnungsbau (z.B. Haus-in-Haus-Lösung) sind dafür Kriterien bzw. Voraussetzungen. Es gilt, trotz dichter Bebauung Möglichkeiten für hohe Qualität und Privatsphäre zu schaffen. Für den Eigentumserwerb an innerstädtischen Standorten können neue Formen, wie bspw. Baugruppen, Mehr-Generationen-Wohnprojekte, gestärkt und unterstützt werden.
Der Wohnungsmarkt in Oberhausen kann heute als vergleichsweise entspannt beschrieben werden. Als elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge soll das Wohnen auch in Zukunft bezahlbar bleiben. Auch einkommensschwächeren Haushalten ist der Zugang zu attraktiven Wohnraum zu ermöglichen.
Wohnungspolitisches Ziel der Stadt Oberhausen ist es, innerhalb der Quartiere sozial stabile, gemischte Bewohner*innenstrukturen zu schaffen bzw. zu erhalten. Dafür gilt es, Wohnen mit der notwendigen Infrastruktur – Grün, Mobilität, Schulen, Kitas, Begegnungsräume, Unterstützungsangebote etc. – zusammenzudenken und integriert umzusetzen. Der Konzentration und Verstetigung sozialer Problemlagen soll entgegengewirkt und die Lebensqualität erhöht werden.
Das Wohnungsmarktangebot in Oberhausen soll vorzugsweise aus dem Bestand heraus entwickelt und Bedarfe ohne Neubau gedeckt werden. Dafür gilt es, eine „Umbaukultur“ zu etablieren, die den Bestand qualitativ weiterentwickelt und somit materille und immaterielle Werte (bspw. Denkmäler) sichert. Bestehende Quartiere werden zudem durch Baulückenschließung und Ersatzneubau aufgewertet. Auf diese Weise soll dem städtebaulichen Prinzip der Innenentwicklung Rechnung getragen werden. Vorteile sind unter anderem der geringere Flächenverbrauch, eine bessere Auslastung der vorhandenen Infrastruktur sowie die Verhinderung von Leerständen.
Die (Weiter)Entwicklung von Quartieren sind auch eine Chance, Innovation und Neues auszuprobieren. Die unterschiedlichen Projekte können entsprechend als Reallabore genutzt werden, um die Anpassungsfähigkeit an zukünftige Herausforderungen und Flexibilität zu erhöhen. Gezielt gilt es, durch Wettbewerbe, Modellprojekte, Vernetzung und auch externe Expertise Erfahrungen bei innovativer Gestaltung, neuen Baustoffen oder Gemeinschaftsmodellen zu sammeln und für Oberhausen zu nutzen. Als Grundlage dient die Entwicklung eines baukulturellen Leitbildes, das Aussagen zu Gestaltung, Materialität etc. für die Neubebauung aber auch zum Umgang mit historischer Bausubstanz trifft.
Als Antwort auf demographischen Veränderungen bzw. Schwankungen in der Oberhausener Bevölkerung (bspw. durch mehr Ältere oder durch Fluchtbewegungen) braucht es mehr Dynamik und Flexibilität, aber auch bessere, quartiersgerechte Vermittlung von Wohnraum. Dazu gehört es Geflüchtete in privaten Wohnraum zu vermitteln und den Generationenwechsel so zu gestalten, dass junge Familien Chancen auf ein Eigenheim auch ohne Neubau erhalten. Dabei gilt es den Bestand zu modernisieren und so auch Inklusion und Mehrgenerationenwohnen zu fördern.
Räumliche Schwerpunkte und städtische Vorhaben
Relevante Konzepte
- Energetisches Quartierskonzept Alstaden-West
- Energetisches Quartierskonzept Osterfeld-Mitte/Vondern
- Integriertes Handlungskonzept (IHK) Brückenschlag
- Integriertes Handlungskonzept (IHK) Osterfeld
- Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept "Perspektive Holten"
- Masterplan Neue Mitte
- Nutzungs- und Gestaltungskonzept Marktstraße
- Rahmenplan Ortskern Holten
- Strategiepapiere für die Sozialräume
- Wohnen in Oberhausen 2017