Gesundheit, Sport und Bewegung: Unterschied zwischen den Versionen
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''Gesundheit, Sport & Bewegung'' ist ein Themenfeld des intergrierten Stadtentwicklungsprozesses (iSTEP). | ''Gesundheit, Sport & Bewegung'' ist ein Themenfeld des intergrierten Stadtentwicklungsprozesses (iSTEP). | ||
==Hintergrund und Ausgangslage == | ==Hintergrund und Ausgangslage == | ||
Das städtische Leben beeinflusst in starkem Maße die Gesundheit der Menschen. Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung im Sinne der Leipzig Charta ist | Das städtische Leben beeinflusst in starkem Maße die Gesundheit der Menschen. Das Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung im Sinne der Leipzig Charta ist es, gesunde Lebensbedingungen zu schaffen, da diese die Grundlage für körperliches und psychisches Wohlbefinden bilden. Dies beinhaltet sowohl die Förderung positiver Gesundheitseinflüsse als auch die Minimierung von Gesundheitsrisiken. Gesundheit ist somit ein wesentlicher Bestandteil der Stadtentwicklung und wird von zahlreichen kommunalen Handlungsfeldern berührt. | ||
Grundsätzlich lässt sich die Gesundheitsplanung in die Handlungsfelder Gesundheitsförderung und -prävention, medizinische Versorgung sowie ambulante und stationäre Pflege unterteilen. Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung setzen vor der Entstehung von Krankheiten | Grundsätzlich lässt sich die Gesundheitsplanung in die Handlungsfelder Gesundheitsförderung und -prävention, medizinische Versorgung sowie ambulante und stationäre Pflege unterteilen. Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung setzen bereits vor der Entstehung von Krankheiten oder Verletzungen an und zielen grundsätzlich auf den Erhalt der Gesundheit ab. Entsprechend befasst sich die Gesundheitsprävention mit der Vermeidung von Krankheiten sowie entsprechender Folgeschäden durch die Reduzierung und frühzeitige Erkennung von Gesundheitsrisiken. Die Gesundheitsförderung hingegen zielt darauf ab, die Gesundheitsressourcen und -potenziale der Menschen zu erhöhen, sodass sie in der Lage sind, ihre individuelle Gesundheit eigenständig zu verbessern. Neben den individuellen Verhaltensweisen nimmt die Gesundheitsförderung zudem die Lebensbedingungen (u.a. Lärm-, Hitze-, Luftschadstoffbelastung) in den Blick. Da Gesundheitsförderung verschiedene Bereiche der Stadtentwicklung betrifft, stellt sie eine ganzheitliche städtische Aufgabe dar. Als Querschnittsthema ist der Ansatz in sämtlichen kommunalen Handlungsfeldern zu integrieren und mitzudenken. Die Stärkung der internen und externen Zusammenarbeit sowie sektorübergreifender Partnerschaften ist entscheidend, um nachhaltige Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung zu entwickeln, die medizinische Versorgung zu verbessern und ein effektives Zusammenspiel aller relevanten Akteure zu gewährleisten. | ||
Im Gegensatz zur Gesundheitsförderung setzen Angebote zur medizinischen Versorgung (u.a. Arztpraxen, Krankenhäuser) sowie Pflegeangebote erst | Im Gegensatz zur Gesundheitsförderung setzen Angebote zur medizinischen Versorgung (u.a. Arztpraxen, Krankenhäuser) sowie Pflegeangebote erst dann an, wenn bereits gesundheitliche Beeinträchtigung bestehen. Als zentrales Instrument zur Abstimmung und Zusammenarbeit aller an der Gesundheitsversorgung und -vorsorge Beteiligten (u.a. Politik, Krankenkassen, Krankenhäuser, Ärzt*innen) dient die Kommunale Gesundheitskonferenz. Sie fungiert als wichtige Schnittstelle zwischen politischen Gremien, der Kommunalverwaltung und den Akteur*innen im Gesundheits- und Sozialbereich. Die Arbeitsschwerpunkte liegen in der Festlegung von gesundheitspolitischen Schwerpunkten sowie der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen. | ||
Die Gesundheitsberichterstattung ( | Die Gesundheitsberichterstattung (GBE) ist ein Instrument zur Information von Politik, Wissenschaft, Akteur*innen des Gesundheitssystems sowie von Bürgerinnen und Bürgern. Sie analysiert, validiert und interpretiert statistische Daten zu Themen wie Sterblichkeit, Krankheitshäufigkeit, gesundheitsrelevante Risikofaktoren und Verhaltensweisen sowie die Nutzung des Gesundheitssystems. Aufgrund der Tatsache, dass die gesundheitliche Situation häufig auch mit der sozialen Lage zusammenhängt, werden auch sozialstrukturelle Daten betrachtet und der Zusammenhang zu bestimmten Gesundheitsdaten analysiert. Die Ergebnisse werden regelmäßig in Berichten zusammengefasst und veröffentlicht. | ||
Die Förderung von Sport und Bewegung und Gesundheitsbildung stellt eine Grundlage für einen gesunden Lebensstil dar und ist daher eng mit dem Thema Gesundheit verbunden. Eine attraktive Sportlandschaft und die Sicherung von Sport-, Spiel- und Freiflächen sind daher entscheidende Elemente einer gesundheitsfördernden Stadtentwicklung. | |||
Oberhausen verfügt derzeit über eine im interkommunalen Vergleich gute und vielseitige Ausstattung an Sportstätten- und räumen, darunter 15 städtische Großsporthallen, 37 städtische Turnhallen, 3 städtische Hallenbäder sowie 35 städtische Sportfreianlagen mit teilweise überörtlicher Bedeutung. Die Bürger*innenschaft zeigt ein großes Interesse am Vereinssport, was sich in der Vielzahl formeller Vereine im Stadtgebiet widerspiegelt. Ende des Jahres 2019 existierten in Oberhausen 198 Sportvereine mit etwa 40.000 Mitgliedschaften. Dennoch ist die Mitgliederzahl in den letzten Jahren stark zurückgegangen, was dem allgemeinen bundesweiten Trend entspricht. Stattdessen rückt der nicht oder weniger organisierte Sport zunehmend in den Fokus. | |||
Oberhausen verfügt | |||
==Leitziele== | ==Leitziele== |
Version vom 4. April 2024, 10:58 Uhr
Gesundheit, Sport & Bewegung ist ein Themenfeld des intergrierten Stadtentwicklungsprozesses (iSTEP).
Hintergrund und Ausgangslage
Das städtische Leben beeinflusst in starkem Maße die Gesundheit der Menschen. Das Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung im Sinne der Leipzig Charta ist es, gesunde Lebensbedingungen zu schaffen, da diese die Grundlage für körperliches und psychisches Wohlbefinden bilden. Dies beinhaltet sowohl die Förderung positiver Gesundheitseinflüsse als auch die Minimierung von Gesundheitsrisiken. Gesundheit ist somit ein wesentlicher Bestandteil der Stadtentwicklung und wird von zahlreichen kommunalen Handlungsfeldern berührt.
Grundsätzlich lässt sich die Gesundheitsplanung in die Handlungsfelder Gesundheitsförderung und -prävention, medizinische Versorgung sowie ambulante und stationäre Pflege unterteilen. Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung setzen bereits vor der Entstehung von Krankheiten oder Verletzungen an und zielen grundsätzlich auf den Erhalt der Gesundheit ab. Entsprechend befasst sich die Gesundheitsprävention mit der Vermeidung von Krankheiten sowie entsprechender Folgeschäden durch die Reduzierung und frühzeitige Erkennung von Gesundheitsrisiken. Die Gesundheitsförderung hingegen zielt darauf ab, die Gesundheitsressourcen und -potenziale der Menschen zu erhöhen, sodass sie in der Lage sind, ihre individuelle Gesundheit eigenständig zu verbessern. Neben den individuellen Verhaltensweisen nimmt die Gesundheitsförderung zudem die Lebensbedingungen (u.a. Lärm-, Hitze-, Luftschadstoffbelastung) in den Blick. Da Gesundheitsförderung verschiedene Bereiche der Stadtentwicklung betrifft, stellt sie eine ganzheitliche städtische Aufgabe dar. Als Querschnittsthema ist der Ansatz in sämtlichen kommunalen Handlungsfeldern zu integrieren und mitzudenken. Die Stärkung der internen und externen Zusammenarbeit sowie sektorübergreifender Partnerschaften ist entscheidend, um nachhaltige Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung zu entwickeln, die medizinische Versorgung zu verbessern und ein effektives Zusammenspiel aller relevanten Akteure zu gewährleisten.
Im Gegensatz zur Gesundheitsförderung setzen Angebote zur medizinischen Versorgung (u.a. Arztpraxen, Krankenhäuser) sowie Pflegeangebote erst dann an, wenn bereits gesundheitliche Beeinträchtigung bestehen. Als zentrales Instrument zur Abstimmung und Zusammenarbeit aller an der Gesundheitsversorgung und -vorsorge Beteiligten (u.a. Politik, Krankenkassen, Krankenhäuser, Ärzt*innen) dient die Kommunale Gesundheitskonferenz. Sie fungiert als wichtige Schnittstelle zwischen politischen Gremien, der Kommunalverwaltung und den Akteur*innen im Gesundheits- und Sozialbereich. Die Arbeitsschwerpunkte liegen in der Festlegung von gesundheitspolitischen Schwerpunkten sowie der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen.
Die Gesundheitsberichterstattung (GBE) ist ein Instrument zur Information von Politik, Wissenschaft, Akteur*innen des Gesundheitssystems sowie von Bürgerinnen und Bürgern. Sie analysiert, validiert und interpretiert statistische Daten zu Themen wie Sterblichkeit, Krankheitshäufigkeit, gesundheitsrelevante Risikofaktoren und Verhaltensweisen sowie die Nutzung des Gesundheitssystems. Aufgrund der Tatsache, dass die gesundheitliche Situation häufig auch mit der sozialen Lage zusammenhängt, werden auch sozialstrukturelle Daten betrachtet und der Zusammenhang zu bestimmten Gesundheitsdaten analysiert. Die Ergebnisse werden regelmäßig in Berichten zusammengefasst und veröffentlicht.
Die Förderung von Sport und Bewegung und Gesundheitsbildung stellt eine Grundlage für einen gesunden Lebensstil dar und ist daher eng mit dem Thema Gesundheit verbunden. Eine attraktive Sportlandschaft und die Sicherung von Sport-, Spiel- und Freiflächen sind daher entscheidende Elemente einer gesundheitsfördernden Stadtentwicklung.
Oberhausen verfügt derzeit über eine im interkommunalen Vergleich gute und vielseitige Ausstattung an Sportstätten- und räumen, darunter 15 städtische Großsporthallen, 37 städtische Turnhallen, 3 städtische Hallenbäder sowie 35 städtische Sportfreianlagen mit teilweise überörtlicher Bedeutung. Die Bürger*innenschaft zeigt ein großes Interesse am Vereinssport, was sich in der Vielzahl formeller Vereine im Stadtgebiet widerspiegelt. Ende des Jahres 2019 existierten in Oberhausen 198 Sportvereine mit etwa 40.000 Mitgliedschaften. Dennoch ist die Mitgliederzahl in den letzten Jahren stark zurückgegangen, was dem allgemeinen bundesweiten Trend entspricht. Stattdessen rückt der nicht oder weniger organisierte Sport zunehmend in den Fokus.
Leitziele
Die Gesundheit eines Menschen ist neben seinem individuellen Verhalten auch wesentlich durch die ihn umgebenden Arbeits-, Wohn- und Lebensbedingungen geprägt. Eine gesundheitsfördernde Stadtentwicklung ist daher nur als querschnittsorientierter und gesamtstädtischer Ansatz zu realisieren. Die Stadt Oberhausen fördert daher die ressortübergreifende Verankerung von Gesundheitsbelangen bei Planungen und Entscheidungen.
Zwischen sozialer Benachteiligungen und der Gesundheit der betroffenen Menschen bestehen nachweislich Zusammenhänge. Diese begründen sich sowohl in den unterschiedlichen Wohn-, Arbeits- und Lebensbedingungen als auch in den unterschiedlichen Handlungsmöglichkeiten, die sich im individuellen Gesundheitsbewusstsein und -verhalten widerspiegeln. Die Stadt Oberhausen fördert die gesundheitliche Chancengleichheit für alle Bürger*innen. Alle Menschen sollen die gleichen Chancen haben, gesund zu sein und zu bleiben. Dazu werden gesundheitsbezogene Angebote, Bildungsangebote sowie Aufklärungsmöglichen zielgruppengerecht gestaltet und implementiert Darüber hinaus sollen Umweltbelastungen (z.B. Lärm, Schadstoffe, Lufttemperatur) sowie gesundheitsrelevante Umweltressourcen, wie Parks oder Grünflächen, gerecht im Stadtgebiet verteilt sein.
Menschen sind stets von verschiedenen Umweltfaktoren umgeben, die sich unweigerlich auf deren Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden auswirken können. Vor allem in urbanen Stadtgebieten mit dichter Bebauung sowie entlang von Verkehrstrassen zeigen sich zum Teil negative gesundheitliche Auswirkungen durch Lärm, Luftschadstoffe oder erhöhte Lufttemperaturen. Durch entsprechende Maßnahmen, unter anderem auf einer städtebaulichen, freiraumplanerischen sowie verkehrsplanerischen Ebene, gilt es, gesundheitsschädliche Umwelteinflüsse auf den Menschen zu reduzieren. Das Ziel Gesundheitsförderung, also die Stärkung von Gesundheit und weniger die Abwehr möglicher Gesundheitsgefahren ist unmittelbar verknüpft mit der Förderung und Entwicklung grüner bzw. blauer Infrastruktur in der Stadt.
Spiel, Sport und Bewegung sind von großer Bedeutung für die Gesundheit und die körperliche Entwicklung der Bewohner*innen Oberhausens. Darüber hinaus schaffen sie Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten und können so den sozialen Zusammenhalt oder den interkulturellen Dialog fördern. Die Stadt Oberhausen entwickelt ihr Spiel- und Sportangebot weiter und schafft seinen Bürger*innen Bewegungsmöglichkeiten für verschiedene Generationen und Nutzer*innengruppen. Dabei werden Sportstätten, formell organisierte Vereine, individuell organisierter Sport sowie auch Veranstaltungen in den Blick genommen. Neben der Anzahl vorhandener Angebote sollen insbesondere qualitative Aspekte in den Blick genommen werden.
Als Teil der kommunalen Daseinsvorsorge stellt die Sicherung einer bedarfsgerechten Pflegeinfrastruktur ein wichtiges Ziel der Stadtentwicklung dar. Insbesondere die Zahl älterer Menschen mit Bedarf nach Unterbringung, Pflege und Betreuung steigt im Zuge des fortschreitenden demografischen Wandels stetig an und stellt die Pflegeinfrastruktur vor Herausforderungen. Durch dezentrale und zugehende Organisation von Angeboten sowie eine verbesserte Koordination und Vernetzung untereinander soll auch in Zukunft eine gute Pflege vor Ort sichergestellt werden.
Räumliche Schwerpunkte und städtische Vorhaben
Städtische Vorhaben (gem. Vorhabenliste)
- Erneuerung und Ergänzung von Grün-, Spiel- und Sportstrukturen im Garten Osterfeld
- Sportstättenlandschaft Osterfeld - Errichtung einer kindgerechten Sport- und Bewegungsinsel
- Sportstättenlandschaft Osterfeld - Umwandlung der St. Josef Heide-Kirche in eine Sportkirche
- Sportstättenlandschaft Sterkrade – Emscher Sport- und Bewegungspark Holten
Konzepte mit Bezug zum Themenfeld
- Basisgesundheitsbericht
- Grünstrukturenentwicklungskonzept Oberhausen City
- Integriertes Handlungskonzept (IHK) Osterfeld
- Integriertes Handlungskonzept (IHK) Sterkrade
- Klimaanpassungskonzept
- Luftreinhalteplan
- Lärmaktionsplan
- Masterplan "Saubere Luft für Oberhausen"
- Mobilitätsstrategie
- Nahmobilitätskonzept Alt-Oberhausen
- Nahmobilitätskonzept Osterfeld
- Nahmobilitätskonzept Sterkrade
- Oberhausen - Sportstadt im Revier
- Radverkehrskonzept
- Spielraumentwicklungsplan
- Sportpolitisches Handlungskonzept "Bewegung ist Bildung - Bewegte Bildung gemeinsam gestalten"
- Strategiepapiere für die Sozialräume