Gesundheit, Sport und Bewegung: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Gesundheit, Sport & Bewegung.png|alternativtext=Icon zu Gesundheit, Sport und Bewegung|rechts|rahmenlos|200x200px]]
[[Datei:Arbeit, Wirtschaft und Tourismus.png|alternativtext=Icon zum Themenfeld Arbeit, Wirtschaft und Tourismus|rechts|rahmenlos|200x200px]]''Arbeit, Wirtschaft und Tourismus'' ist ein Themenfeld des intergrierten Stadtentwicklungsprozesses (iSTEP).
''Gesundheit, Sport und Bewegung'' ist ein Themenfeld des intergrierten Stadtentwicklungskonzepts (iSTEK).
==Hintergrund und Ausgangslage ==
Prosperierende Unternehmen, die Arbeitsplätze bereitstellen, Steuereinnahmen sichern und Investitionen hervorbringen, sind eine wichtige Grundlage für eine stabile und zukunftsfähige Stadtentwicklung. Globale Megatrends, wie der ökonomische Strukturwandel zur Dienstleistungsgesellschaft, die fortschreitende Globalisierung sowie die Notwendigkeit zu einem nachhaltigen Handeln stellen die Wirtschaft vor Herausforderungen. Die Kommunen können durch ihre Stadtentwicklungspolitik und eine aktive Wirtschaftsförderung die Rahmenbedingungen verbessern und die Unternehmen bei der Bewältigung dieser Herausforderungen unterstützen.


== Hintergrund und Ausgangslage ==
Noch bis zum Beginn der Bergbaukrise in den 60er-Jahren war Oberhausen durch eine geringe Anzahl an großindustriellen Betrieben geprägt. Dies hat sich im Zuge des wirtschaftlichen Strukturwandels grundlegend verändert. Seit den 1980er-Jahren hat sich auch Oberhausen zunehmend zu einer Dienstleistungsstadt entwickelt und gehört zu den Dienstleistungszentren des Ruhrgebiets. Im Jahr 2021 arbeiten 75,6 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort Oberhausen im Dienstleistungssektor, wobei insbesondere Dienstleistungen für Unternehmen sowie der Großhandel in den zurückliegenden Jahren ein besonderes Wachstum verzeichnen konnten. Eine besondere Rolle nimmt seit Mitte der 1990er Jahre mit Eröffnung des Gasometers als Ausstellungshalle sowie des Einkaufs- und Freizeitzentrums Westfield CentrO mit seinen benachbarten Besucher*innenattraktionen die Tourismus- und Freizeitwirtschaft ein.
Das städtische Leben beeinflusst in starkem Maße die Gesundheit der Menschen. Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung im Sinne der Leipzig Charta ist die Schaffung gesunder Lebensverhältnisse, denn diese ist die Voraussetzung für körperliches und psychisches Wohlbefinden. Das bedeutet zum einen positive Gesundheitseinflüsse zu fördern und zum anderen Gesundheitsrisiken zu minimieren. Das Thema Gesundheit stellt daher einen wichtigen Baustein der Stadtentwicklung dar und wird durch zahlreiche kommunale Handlungsfelder berührt.


Grundsätzlich lässt sich die Gesundheitsplanung in die Handlungsfelder Gesundheitsförderung und -prävention, medizinische Versorgung sowie ambulante und stationäre Pflege unterteilen. Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung setzen vor der Entstehung von Krankheiten bzw. Verletzungen an und zielen grundsätzlich auf den Erhalt der Gesundheit ab. Dabei befasst sich die Gesundheitsprävention mit der Vermeidung von Krankheiten sowie entsprechender Folgeschäden durch den Abbau bzw. die frühzeitige Erkennung von Gesundheitsrisiken. Ziel der Gesundheitsförderung ist es dagegen, die Gesundheitsressourcen- und potenziale der Menschen zu erhöhen. Sie sollen befähigt werden, ihre individuelle Gesundheit selbstbestimmt zu erhöhen. Neben den individuellen Verhaltensweisen nimmt die Gesundheitsförderung zudem die Lebensverhältnisse (u.a. Lärm-, Hitze-, Luftschadstoffbelastung) in den Blick. Gesundheitsförderung berührt verschiedene Themenfelder der Stadtentwicklung und stellt daher keine sektorale, sondern eine gesamtstädtische Aufgabe dar. Als Querschnittsthema ist der Ansatz in sämtlichen kommunalen Handlungsfeldern zu integrieren und mitzudenken. Die Stärkung von interner, alle Planungsbereiche betreffend und externer Kooperation und sektorenübergreifender Zusammenarbeit ist daher besonders wichtig, um nachhaltig Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung zu entwickeln, die medizinische Versorgung zu verbessern und damit die Basis für ein effektives Zusammenspiel aller relevanten Akteure zu legen.
Der bundesweite konjunkturelle Aufschwung hat zu einer abnehmenden Arbeitslosigkeit in Oberhausen in den zurückliegenden Jahren geführt. Ein Grund für diese Entwicklung liegt in der Zunahme der Anzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter am Arbeitsort. Diese stieg zwischen den Jahren 2010 und 2020 um rund 12 % auf 67.500. Trotz dieser positiven Entwicklungstendenzen weist Oberhausen beim landesweiten Vergleich der Indikatoren Beschäftigtenquote und (Langzeit-)arbeitslosenquote unterdurchschnittliche Werte auf. Hier werden die großen Herausforderungen deutlich, denen sich Oberhausen gegenübersieht.


Im Gegensatz zur Gesundheitsförderung setzen Angebote zur medizinischen Versorgung (u.a. Arztpraxen, Krankenhäuser) sowie Pflegeangebote erst bei vorhandener gesundheitlicher Beeinträchtigung an. Als zentrales Instrument zur Abstimmung und Zusammenarbeit aller an der Gesundheitsversorgung und -vorsorge Beteiligten (u.a. Politik, Krankenkassen, Krankenhäuser, Ärzt*innen) dient die Kommunale Gesundheitskonferenz. Sie ist eine wichtige Schnittstelle zwischen den politischen Gremien, der Kommunalverwaltung und den Akteur*innen der gesundheitlichen und sozialen Versorgung, Gesundheitsförderung und Prävention. Die Arbeitsschwerpunkte liegen in der Festlegung von gesundheitspolitischen Schwerpunkten sowie der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen.
Betrachtet man die Struktur der räumlichen Verteilung der Erwerbstätigen innerhalb des Stadtgebiets, zeigt sich eine ungleiche Verteilung. So zeichnet sich für den Arbeitslosenanteil ein starkes Nord-Süd-Gefälle ab. Demnach weisen die Sozialräume Sterkrade-Nord und Sterkrade-Mitte bei gesamtstädtischer Betrachtung unterdurchschnittliche Werte auf, während die weiter südlich gelegenen Sozialräume überdurchschnittlich stark von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Kleinräumig, auf Ebene der Sozialquartiere, wird deutlich, dass insbesondere die vergleichsweise dicht besiedelten Quartiere (u.a. Innenstadt, Marienviertel, Osterfeld Mitte) von Arbeitslosigkeit betroffen sind.
==Leitziele==
<div id="Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen">'''Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen'''</div>Das Arbeitsplatzangebot in Oberhausen soll weiter gestärkt und ausgebaut werden. Dazu sollen vorhandene Arbeitsplätze gesichert und neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Durch eine dauerhafte Bestandspflege vorhandener Betriebe und die Ansiedlung sowie die Gründung neuer Unternehmen entsteht in Oberhausen eine resiliente Wirtschaftsstruktur, die auch in Krisenzeiten stabil ist. Diese zeichnet sich durch eine gesunde Mischung aus Dienstleistungs- und Produktionssektor aus.


Die Gesundheitsberichterstattung (kurz: GBE) ist ein Instrument zur Information von Politik, Wissenschaft, Akteur*innen des Gesundheitssystems sowie von Bürgerinnen und Bürger. Die GBE analysiert, validiert und interpretiert statistische Daten zu den Themen Mortalität (Sterblichkeit), Morbidität (Häufigkeit von Erkrankungen), gesundheitsrelevante Risikofaktoren und Verhaltensweisen, Inanspruchnahme des Gesundheitssystems usw. Darüber hinaus gibt sie Informationen über bestimmte Krankheiten oder Gesundheitsstörungen. Die Datenquellen der GBE sind vor allem die amtliche Statistik, Statistiken von Krankenkassen, Kassenärztlichen Vereinigungen oder aber auch Daten aus Befragungen und anderen Erhebungen.
<div id="Bereitstellung von Entwicklungsflächen für die Wirtschaft">'''Bereitstellung von Entwicklungsflächen für die Wirtschaft'''</div>Für die wirtschaftliche Zukunft der Stadt ist es notwendig, neue Unternehmen am Standort anzusiedeln und bereits hier verorteten Unternehmen Entwicklungsperspektiven zu bieten. Dies ist eine wichtige Bedingung, um Arbeitsplätze zu schaffen bzw. zu erhalten. Dazu bedarf es eines qualifizierten Flächenmanagements. Die Bereitstellung von Gewerbeflächen sollte dabei mit dem Ziel einer sparsamen Flächeninanspruchnahme abgewogen werden. Deshalb sollen neben der Flächenneuausweisung auch die Nachverdichtung bereits genutzter Flächen sowie die Widernutzbarmachung brachliegender oder -fallender Flächen verstärkt in den Blick genommen werden.


Aufgrund der Tatsache, dass die gesundheitliche Situation häufig auch mit der sozialen Lage zusammenhängt, werden auch sozialstrukturelle Daten betrachtet und der Zusammenhang zu bestimmten Gesundheitsdaten analysiert. Die Ergebnisse werden in Oberhausen in regelmäßig veröffentlichten Berichten zusammengefasst und publiziert.
<div id="Förderung von Ausbildung und Qualifizierung">'''Förderung von Ausbildung und Qualifizierung'''</div>Die Fachkräftemobilisierung sowie die Reduzierung der (Langzeit)Arbeitslosigkeit sind zwei bedeutende Herausforderungen für Oberhausen. Die Entwicklung des Arbeitskräftepotenzials ist eine wichtige Grundlage für einen prosperierenden Wirtschaftsstandort. Dabei müssen die individuellen Potenziale der Menschen in Oberhausen zielgerichtet gefördert werden. Dazu zählt, die Qualität und Attraktivität der beruflichen Weiterbildung und Qualifizierung in Oberhausen weiter auszubauen. Darüber hinaus gilt es zukünftig verstärkt, die ausländische wie auch innerdeutsche Fachkräftemigration in den Blick zu nehmen und hier begleitende Angebote zu schaffen, damit diese gelingt.


Die Förderung von Sport und Bewegung und Gesundheitsbildung stellt eine Grundlage für einen gesunden Lebensstil dar und ist daher untrennbar mit dem Thema Gesundheit verbunden. Die Entwicklung einer attraktiven Sportlandschaft sowie die Sicherung von Sport-, Spiel- sowie Freiflächen kann daher als Eckpfeiler einer gesundheitsfördernden Stadtentwicklung gesehen werden.
<div id="Bildung von Kooperationsnetzwerken">'''Bildung von Kooperationsnetzwerken'''</div>Durch eine verstärkte Zusammenarbeit von Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft und Forschung entstehen zahlreiche Synergieeffekte, von der alle Akteure gleichermaßen profitieren. Eine lebendige Kommunikations- und Transferkultur ist ein wichtiger Innovationsmotor und Beitrag für ein gründerfreundliches Klima. Beide tragen zur wirtschaftlichen Entwicklung Oberhausens bei.


Oberhausen verfügt heute über eine im interkommunalen Vergleich gute und vielseitige Ausstattung an Sportstätten- und räumen (u.a.  15 städt. Großsporthallen, 37 städt. Turnhallen, 3 städt.  Hallenbäder sowie 35 städt. Sportfreianlagen) mit zum Teil überörtlicher Bedeutung. Die Bürger*innenschaft ist durch ein großes Interesse am Vereinssport geprägt, was sich an der Vielzahl formeller Vereine im Stadtgebiet zeigt. Ende des Jahres 2019 existierten in Oberhausen 198 Sportvereine mit etwa 40.000 Mitgliedschaften. Dennoch ist die Mitgliederzahl in den zurückliegenden 13 Jahren stark rückläufig, was auch dem allgemeinen, bundesweiten Trend entspricht. Stattdessen rückt der nicht bzw. weniger organisierte Sport zunehmend in den Fokus.
<div id="Chancengleichheit im Berufsalltag sicherstellen">'''Chancengleichheit im Berufsalltag sicherstellen'''</div>Die Förderung von Gleichberechtigung innerhalb der Gesellschaft ist auch im beruflichen Umfeld sicherzustellen. Oberhausen setzt sich für die Chancengleichheit aller Menschen auf dem Arbeitsmarkt und im Berufsleben ein. Dies gilt für die Gleichstellung von Frauen und Männern genauso, wie für die Sicherung der Rechte und Chancen von Menschen mit Behinderungen sowie mit Migrationshintergrund.


== Leitziele ==
<div id="Oberhausen als Tourismusstandort positionieren">'''Oberhausen als Tourismusstandort positionieren'''</div>Der eingeschlagene Weg der Positionierung Oberhausens als Destination für Entertainment und Erlebnis wird konsequent fortgesetzt. Dabei bieten insbesondere das Westfield Centro und die Neue Mitte ein Alleinstellungsmerkmal, das durch die gezielte Ergänzung mit weiteren Attraktionen ausgebaut werden soll. Im Marketing werden die bisherigen Themen Industriekultur, Geschäftsreisetourismus und Kultur weiter bespielt. Als Reaktion auf die Veränderungen im Reiseverhalten nach der Pandemie rücken die Themen Aktivtourismus und Naturerlebnisse stärker in den Fokus.
'''Querschnittsbezogene Verankerung des Themas „Gesundheit“ in der Verwaltung'''
==Räumliche Schwerpunkte und städtische Vorhaben==
 
[[Datei:Karte_Schwerpunkte_Arbeit_Wirtschaft_Tourismus.jpg|ohne|mini|link=https://r512a18.rz.oberhausen.de/images/2/22/Karte_Schwerpunkte_Arbeit_Wirtschaft_Tourismus.jpg|Räumliche Schwerpunkte und städtische Vorhaben im Themenfeld Arbeit, Wirtschaft und Tourismus]]
Die Gesundheit eines Menschen ist neben seinem individuellen Verhalten auch wesentlich durch die ihn umgebenden Arbeits-, Wohn- und Lebensbedingungen geprägt. Eine gesundheitsfördernde Stadtentwicklung ist daher nur als querschnittsorientierter und gesamtstädtischer Ansatz zu realisieren. Die Stadt Oberhausen fördert daher die ressortübergreifende Verankerung von Gesundheitsbelangen bei Planungen und Entscheidungen.
==Relevante Konzepte==
 
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'''Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit'''
 
Zwischen sozialer Benachteiligungen und der Gesundheit der betroffenen Menschen bestehen nachweislich Zusammenhänge. Diese begründen sich sowohl in den unterschiedlichen Wohn-, Arbeits- und Lebensbedingungen als auch in den unterschiedlichen Handlungsmöglichkeiten, die sich im individuellen Gesundheitsbewusstsein und -verhalten widerspiegeln. Die Stadt Oberhausen fördert die gesundheitliche Chancengleichheit für alle Bürger*innen. Alle Menschen sollen die gleichen Chancen haben, gesund zu sein und zu bleiben. Dazu werden gesundheitsbezogene Angebote, Bildungsangebote sowie Aufklärungsmöglichen zielgruppengerecht gestaltet und implementiert Darüber hinaus sollen Umweltbelastungen (z.B. Lärm, Schadstoffe, Lufttemperatur) sowie gesundheitsrelevante Umweltressourcen, wie Parks oder Grünflächen, gerecht im Stadtgebiet verteilt sein.
 
 
'''Reduzierung gesundheitsschädlicher Umweltbelastungen (Lärm, Luft, Temperatur)'''
 
Menschen sind stets von verschiedenen Umweltfaktoren umgeben, die sich unweigerlich auf deren Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden auswirken können. Vor allem in urbanen Stadtgebieten mit dichter Bebauung sowie entlang von Verkehrstrassen zeigen sich zum Teil negative gesundheitliche Auswirkungen durch Lärm, Luftschadstoffe oder erhöhte Lufttemperaturen. Durch entsprechende Maßnahmen, unter anderem auf einer städtebaulichen, freiraumplanerischen sowie verkehrsplanerischen Ebene, gilt es, gesundheitsschädliche Umwelteinflüsse auf den Menschen zu reduzieren. Das Ziel Gesundheitsförderung, also die Stärkung von Gesundheit und weniger die Abwehr möglicher Gesundheitsgefahren ist unmittelbar verknüpft mit der Förderung und Entwicklung grüner bzw. blauer Infrastruktur in der Stadt.
 
 
'''Qualifizierung des formellen und informellen Spiel- und Sportangebotes'''
 
Spiel, Sport und Bewegung sind von großer Bedeutung für die Gesundheit und die körperliche Entwicklung der Bewohner*innen Oberhausens. Darüber hinaus schaffen sie Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten und können so den sozialen Zusammenhalt oder den interkulturellen Dialog fördern. Die Stadt Oberhausen entwickelt ihr Spiel- und Sportangebot weiter und schafft seinen Bürger*innen Bewegungsmöglichkeiten für verschiedene Generationen und Nutzer*innengruppen. Dabei werden Sportstätten, formell organisierte Vereine, individuell organisierter Sport sowie auch Veranstaltungen in den Blick genommen. Neben der Anzahl vorhandener Angebote sollen insbesondere qualitative Aspekte in den Blick genommen werden.
 
 
'''Sicherung und Ausbau einer bedarfsgerechten Pflegeinfrastruktur'''
 
Als Teil der kommunalen Daseinsvorsorge stellt die Sicherung einer bedarfsgerechten Pflegeinfrastruktur ein wichtiges Ziel der Stadtentwicklung dar. Insbesondere die Zahl älterer Menschen mit Bedarf nach Unterbringung, Pflege und Betreuung steigt im Zuge des fortschreitenden demografischen Wandels stetig an und stellt die Pflegeinfrastruktur vor Herausforderungen. Durch dezentrale und zugehende Organisation von Angeboten sowie eine verbesserte Koordination und Vernetzung untereinander soll auch in Zukunft eine gute Pflege vor Ort sichergestellt werden.
== Relevante Konzepte ==
 
* Spielraumentwicklungsplan (letzte Fortschreibung 2022)
* Oberhausen – Sportstadt im Revier (2020)
* Sportpolitisches Handlungskonzept - „Bewegung ist Bildung – Bewegte Bildung gemeinsam gestalten“ (2019)
* Sporthallenkonzeption (2015)

Version vom 29. Februar 2024, 11:11 Uhr

Icon zum Themenfeld Arbeit, Wirtschaft und Tourismus

Arbeit, Wirtschaft und Tourismus ist ein Themenfeld des intergrierten Stadtentwicklungsprozesses (iSTEP).

Hintergrund und Ausgangslage

Prosperierende Unternehmen, die Arbeitsplätze bereitstellen, Steuereinnahmen sichern und Investitionen hervorbringen, sind eine wichtige Grundlage für eine stabile und zukunftsfähige Stadtentwicklung. Globale Megatrends, wie der ökonomische Strukturwandel zur Dienstleistungsgesellschaft, die fortschreitende Globalisierung sowie die Notwendigkeit zu einem nachhaltigen Handeln stellen die Wirtschaft vor Herausforderungen. Die Kommunen können durch ihre Stadtentwicklungspolitik und eine aktive Wirtschaftsförderung die Rahmenbedingungen verbessern und die Unternehmen bei der Bewältigung dieser Herausforderungen unterstützen.

Noch bis zum Beginn der Bergbaukrise in den 60er-Jahren war Oberhausen durch eine geringe Anzahl an großindustriellen Betrieben geprägt. Dies hat sich im Zuge des wirtschaftlichen Strukturwandels grundlegend verändert. Seit den 1980er-Jahren hat sich auch Oberhausen zunehmend zu einer Dienstleistungsstadt entwickelt und gehört zu den Dienstleistungszentren des Ruhrgebiets. Im Jahr 2021 arbeiten 75,6 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort Oberhausen im Dienstleistungssektor, wobei insbesondere Dienstleistungen für Unternehmen sowie der Großhandel in den zurückliegenden Jahren ein besonderes Wachstum verzeichnen konnten. Eine besondere Rolle nimmt seit Mitte der 1990er Jahre mit Eröffnung des Gasometers als Ausstellungshalle sowie des Einkaufs- und Freizeitzentrums Westfield CentrO mit seinen benachbarten Besucher*innenattraktionen die Tourismus- und Freizeitwirtschaft ein.

Der bundesweite konjunkturelle Aufschwung hat zu einer abnehmenden Arbeitslosigkeit in Oberhausen in den zurückliegenden Jahren geführt. Ein Grund für diese Entwicklung liegt in der Zunahme der Anzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter am Arbeitsort. Diese stieg zwischen den Jahren 2010 und 2020 um rund 12 % auf 67.500. Trotz dieser positiven Entwicklungstendenzen weist Oberhausen beim landesweiten Vergleich der Indikatoren Beschäftigtenquote und (Langzeit-)arbeitslosenquote unterdurchschnittliche Werte auf. Hier werden die großen Herausforderungen deutlich, denen sich Oberhausen gegenübersieht.

Betrachtet man die Struktur der räumlichen Verteilung der Erwerbstätigen innerhalb des Stadtgebiets, zeigt sich eine ungleiche Verteilung. So zeichnet sich für den Arbeitslosenanteil ein starkes Nord-Süd-Gefälle ab. Demnach weisen die Sozialräume Sterkrade-Nord und Sterkrade-Mitte bei gesamtstädtischer Betrachtung unterdurchschnittliche Werte auf, während die weiter südlich gelegenen Sozialräume überdurchschnittlich stark von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Kleinräumig, auf Ebene der Sozialquartiere, wird deutlich, dass insbesondere die vergleichsweise dicht besiedelten Quartiere (u.a. Innenstadt, Marienviertel, Osterfeld Mitte) von Arbeitslosigkeit betroffen sind.

Leitziele

Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen

Das Arbeitsplatzangebot in Oberhausen soll weiter gestärkt und ausgebaut werden. Dazu sollen vorhandene Arbeitsplätze gesichert und neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Durch eine dauerhafte Bestandspflege vorhandener Betriebe und die Ansiedlung sowie die Gründung neuer Unternehmen entsteht in Oberhausen eine resiliente Wirtschaftsstruktur, die auch in Krisenzeiten stabil ist. Diese zeichnet sich durch eine gesunde Mischung aus Dienstleistungs- und Produktionssektor aus.

Bereitstellung von Entwicklungsflächen für die Wirtschaft

Für die wirtschaftliche Zukunft der Stadt ist es notwendig, neue Unternehmen am Standort anzusiedeln und bereits hier verorteten Unternehmen Entwicklungsperspektiven zu bieten. Dies ist eine wichtige Bedingung, um Arbeitsplätze zu schaffen bzw. zu erhalten. Dazu bedarf es eines qualifizierten Flächenmanagements. Die Bereitstellung von Gewerbeflächen sollte dabei mit dem Ziel einer sparsamen Flächeninanspruchnahme abgewogen werden. Deshalb sollen neben der Flächenneuausweisung auch die Nachverdichtung bereits genutzter Flächen sowie die Widernutzbarmachung brachliegender oder -fallender Flächen verstärkt in den Blick genommen werden.

Förderung von Ausbildung und Qualifizierung

Die Fachkräftemobilisierung sowie die Reduzierung der (Langzeit)Arbeitslosigkeit sind zwei bedeutende Herausforderungen für Oberhausen. Die Entwicklung des Arbeitskräftepotenzials ist eine wichtige Grundlage für einen prosperierenden Wirtschaftsstandort. Dabei müssen die individuellen Potenziale der Menschen in Oberhausen zielgerichtet gefördert werden. Dazu zählt, die Qualität und Attraktivität der beruflichen Weiterbildung und Qualifizierung in Oberhausen weiter auszubauen. Darüber hinaus gilt es zukünftig verstärkt, die ausländische wie auch innerdeutsche Fachkräftemigration in den Blick zu nehmen und hier begleitende Angebote zu schaffen, damit diese gelingt.

Bildung von Kooperationsnetzwerken

Durch eine verstärkte Zusammenarbeit von Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft und Forschung entstehen zahlreiche Synergieeffekte, von der alle Akteure gleichermaßen profitieren. Eine lebendige Kommunikations- und Transferkultur ist ein wichtiger Innovationsmotor und Beitrag für ein gründerfreundliches Klima. Beide tragen zur wirtschaftlichen Entwicklung Oberhausens bei.

Chancengleichheit im Berufsalltag sicherstellen

Die Förderung von Gleichberechtigung innerhalb der Gesellschaft ist auch im beruflichen Umfeld sicherzustellen. Oberhausen setzt sich für die Chancengleichheit aller Menschen auf dem Arbeitsmarkt und im Berufsleben ein. Dies gilt für die Gleichstellung von Frauen und Männern genauso, wie für die Sicherung der Rechte und Chancen von Menschen mit Behinderungen sowie mit Migrationshintergrund.

Oberhausen als Tourismusstandort positionieren

Der eingeschlagene Weg der Positionierung Oberhausens als Destination für Entertainment und Erlebnis wird konsequent fortgesetzt. Dabei bieten insbesondere das Westfield Centro und die Neue Mitte ein Alleinstellungsmerkmal, das durch die gezielte Ergänzung mit weiteren Attraktionen ausgebaut werden soll. Im Marketing werden die bisherigen Themen Industriekultur, Geschäftsreisetourismus und Kultur weiter bespielt. Als Reaktion auf die Veränderungen im Reiseverhalten nach der Pandemie rücken die Themen Aktivtourismus und Naturerlebnisse stärker in den Fokus.

Räumliche Schwerpunkte und städtische Vorhaben

Datei:Karte Schwerpunkte Arbeit Wirtschaft Tourismus.jpg
Räumliche Schwerpunkte und städtische Vorhaben im Themenfeld Arbeit, Wirtschaft und Tourismus

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